Sportpreis 2006

Sportpreis 2006

Schnelle Beine oder langer Atem?
Wahl des Egger Sportlers des Jahres 2006 am Turnerchränzli geht an
Christoph Menzi


Wer die Wahl hat, hat die Qual. Entscheiden muss sich die Jury diesmal zwischen den schnellen Beinen von Nora Farrag und dem langen Atem von Christoph Menzi beziehungsweise Adriano Miglio. Die Leichtathletin aus Esslingen, der Ausdauersportler vom TV Egg aus Guldenen und der Ironman-Teilnehmer aus Egg sind nominiert für die Wahl zum Egger Sportler des Jahres. Präsentiert werden die drei Kandidaten am 24. November an der Abendunterhaltung des Turnvereins im Saal des Restaurants Hirschen in Egg. Gleich anschliessend wird dem Gewinner der von der ZKB Egg gespendete Pokal überreicht.

Damit der Ehre nicht genug: Der Name der Sportlerin oder des Sportlers des Jahres wird auch verewigt an der -Wall of Fame- in der Dreifachturnhalle des Dorfes. Dort prangen bereits vier Einträge von Einzelsportlern, Vereinen oder Funktionären, die dem Ansehen der Gemeinde als Hort sportlicher Förderung Nutzen gebracht haben: Thomas Kalberer (2002), der Turnverein Egg, Armin Köhli und Diana Romagnoli-Takouk.

Zu den Nominierten gehört eine junge Schweizer Meisterin, Nora Farrag. Ende Juli gewann sie an den Landesmeisterschaften im Oltener Stadion Kleinholz den Elite-Titel über 400 m. Es sei auch Glück im Spiel gewesen, bekannte die Läuferin hinterher. Sie habe mit einer -lausigen Zeit- (57,07), wie sie selber sagte, dank der Absenz der härtesten Konkurrenz Platz eins errungen. Später entschied sie auch noch die Schweizer Meisterschaft über die gleiche Distanz in der Kategorie U 23 für sich. Die persönlichen Glanzlichter hatte Nora Farrag indes früher im Jahr gesetzt, vor einer Phase des Kränkelns und dem erfolgreichen Abschluss der Berufsmatura. An den Kantonmalen Meisterschaften sicherte sie sich Gold und Silber über 200 m und 100 m. Schliesslich erreichte sie in Genf über 400 m ihre persönliche Bestmarke (56,03), womit sie sich für den Europa-Cup in Prag qualifizierte. Dort gab sie ihr internationales Debüt in der Schweizer Staffel über 4-mal 400 Meter, ein unvergessenes Erlebnis für die junge Athletin.

Weniger Erfolg versprechend hatte die Saison für Christoph Menzi angefangen. Wegen einer Entzündung am linken Knie fiel ein Grossteil des Aufbautrainings ins Wasser. Wieder fit und auch mental auf der Höhe liessen positive Ergebnisse nicht lange auf sich warten. In seinem ersten 5000-m-Rennen im Ausland blieb er in Koblenz erstmals unter 15 Minuten (14:58,95). In regelmässigen Abständen folgten weitere Erfolgsmeldungen. Ein Auftritt im Vorprogramm von -Weltklasse Zürich- über 1500 m wird für Menzi zwar unvergessen bleiben, aber etwas Handfestes wie Edelmetall hielt er damit nicht in Händen. Solches gab es an den Schweizer Meisterschaften in der Kategorie U 23. Und zwar Gold über 10 km Strasse und im Berglauf, Silber über 5000 m mit neuerlicher persönlicher Bestzeit, diesmal 14:57,33. An diesen Wettkämpfen durfte der im August 22-jährig gewordene Athlet zum letzten Mal teilnehmen. Im Strassenlauf über 10 km bei den Männern belegte er den 4. Platz. Schliesslich klassierte er sich am Greifenseelauf mit einem Rückstand von knapp drei Minuten auf den Gewinner im 10. Rang. Er war damit zweitbester Schweizer hinter Viktor Röthlin.

Langen Atem bewies auch Adriano Miglio, der Inhaber des Giallo Pizza-Kuriers in Egg. Er nahm Ende des letzten Jahres die Herausforderung an, sich als -Kandidat mit durchschnittlicher sportlicher Begabung- erstmals im Leben auf einen Ausdauersportanlass, den Ironman Switzerland im Sommer, vorzubereiten. Unter 264 Kandidaten, die am so genannten Casting teilgenommen hatten, wurde der 36-jährige Familienvater Adriano Miglio zusammen mit zwei Frauen ausgewählt. Unter fachkundiger Führung trainierte er in den Bereichen Schwimmen, Radfahren und Laufen. Es galt zudem die 108 kg, die er auf die Waage brachte, auf ein Wettkampfgewicht von rund 90 kg zu reduzieren. Am grossen Tag, dem 2. Juli, beendete der Ironman-Rookie den anforderungsreichen Wettkampf bravourös und im vorgegebenen Zeitrahmen. Und dies wohlgemerkt trotz einer Fussverletzung, die sich Miglio in der letzten Trainingsphase noch zugezogen hatte.

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